Löhne unterhalb des Mindestlohn bei der SBB?

Liebe SBB ich schäme mich für Euch fremd. Geht es noch?

Gemäss einem Zeitungsartikel liegt ihre Lohnbandbreite für Putzpersonal, welches ohne grosse Hilfsmittel arbeiten muss, inkl. allen Zulagen pro Jahr bei brutto 42’000 bis 62’000 CHF.
Notabene, für eine Vollzeit Tätigkeit und Einsätze, die zu jeder Tages und Nachtzeit zu erledigen sind. Ich gehe davon aus, das keine Nacht- und Schichtzulagen ausgerichtet werden. Dies in der Schweiz, dem reichste Land der Welt!

Bei 12 Monatslöhne inklusive Ferienanteil und Zulagen sind dies brutto 3’500 – 5’166.70 CHF. Menschen die in der Schweiz brutto CH 3’500 *12 pro Monat verdienen sind „Working Poor“, die auf Beihilfen wie Prämienverbilligung und Sozialhilfe angewiesen sind. Sie werden sich keine Erholungsferien leisten können. Zur Erinnerung in der Schweiz gelten über 500’000 Menschen als Working Poor.

Solche die 5’166.70 x 12 pro Monat verdienen kommen als Einzelhaushalt über die Runden, werden aber keine Ersparnisse und adäquate Alters- und Pflegevorsorge anhäufen können.

Der Kanton Neuenburg hat als erster, einen äusserts niedrigen, Mindestlohn von 20 Franken brutto pro Stunde festlegen dürfen. Anzumerken ist, ein Stundenlohn wird stets brutto betrachtet und enthält bereits 8.633% Ferienanteil (d.h. 4 Woche bezahlte Ferien). Die Arbeitgebervertreter sind vor Bundesgericht unterlegen und haben hoffentlich alle effektive verursachten Kosten, d.h. auch die verdeckten, bezahlen müssen.

Bei 43.75 Stunden Normalarbeitszeit pro Woche (48 Arbeitswochen + 4 Wochen Ferien) liegt die SBB mit CHF 42’000 knapp im minimalen Bereich. Bei Normalarbeitszeit von 40 Stunden darunter. Zur Erinnerung, euer CEO Meyer verdient 1’00’000 plus Bonus.

Brutto 4’250 *12 (exkl. Zulagen) sollte ein Mindestlohn in der Schweiz sein. Dies ist bei einer Normalarbeitszeit von 40 Stunden pro Woche (48 Arbeitswochen + 4 Wochen Ferien) ein Stundenlohn brutto von 26.60.

Reduziert man die Wochenarbeitszeit, auf würdige 35 Stunden, um mehr Menschen in den Arbeits- und Erwerbsprozess einzubinden, ist ein Brutto Mindestlohn von CHF 30.00 pro Stunde angesagt. Dies sollte das Ziel sein um die Gesundheitskosten durch arbeitsbedingte Erkrankungen und Erwerbslosigkeit zu senken.

Alles andere stellt ein Verlagern der effektiven Kosten auf die Allgemeinheit, z.B. durch Sozialhilfe, Prämienverbilligung sowie Ergänzungsleistungen im Alter und entgangenes Steuersubstrat zur Finanzierung, dar.

Hallo Gewerkschaften, hier ist euer wirkliches Engagement angesagt. Aber ja, ihr selbst wollt euren Mitarbeiter auch nicht den Mindestlohn bezahlen, lieber am Laptop herumtippen und politisieren, lafern von Wissensgesellschaft statt zu liefern, sowie niedrige Stundenlöhne bei den produktiv Werktätigen zulassen, statt sich für die Basis und deren Kaufkraft ernsthaft einzusetzen.

Hallo ÖV statt dauernd nur auf Kosten der Mitarbeiter zu sparen, Glaubenskriege auszutragen und den Service Public zu schmälern solltet ihr Verbundlösungen ausarbeiten, die dem Kunden Mehrwert bieten. Stichworte dazu:

Die Kosten pro gefahrenen Personenkilometer unter die „eh da Kosten“ eines Privatfahrzeuges senken, welche derzeit unter 10 Rappen liegen, und zwar egal welches Verbundfahrzeug (Taxi, Uber, Car sharing, Bus, Postauto, Metro, Bahn, Schiff) der Kunde benutzt.

15 Minuten Takt, und innert 15 Minuten Fussweg, von jedem Ort der Schweiz aus eine ÖV Anschluss zu haben ist ein weiteres Ziel.

WLAN Verfügbarkeit ist ein eher langfristiges Ziel.

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