Am 13.06.1961 würde ich in Luzern geboren. Bis zum „Asylo“, dem italienischen Kinderhort, verbrachte ich die ersten Jahre bei meinen Grosseltern. 1963 bei der Geburt meines Bruders Orlando, der kurz danach verschied, war ich bei meinen Eltern, kam aber erst Ende 1964 definitiv zurück in die Schweiz. 1965 gesellte sich meine erste Schwester, 1968 und 1972 die beiden anderen dazu.
Beide Elternteile waren in den Kriegsjahren aufgewachsen und hatten eine dürftige Grundbildung erlebt. Die Schule war in der zweiten beziehungsweise dritten Klasse zu Ende. Mutter konnte die Grundrechenarten, lesen uns schreiben und brachte sich fehlendes bei. Vater konnte lesen, beim Rechnen und Schreiben hatte er Mühe.
Als Gastarbeiter in die Schweiz geholt arbeiteten sie als Erntehelfer, Fabrikarbeiter, Kranführer, Bauarbeiter, Gleisarbeiter, Kabelzieher, Haushaltshilfe, Putzfrau und in der Gastronomie. Trotz günstiger Genossenschaftswohnung waren beide Einkommen notwendig um die Familie durchzubringen.
So kam es , dass ich bereits in Jungen Jahren Familienpflichten übernahm. Von der Übersetzung, Verhandlung, Einkauf bis zum Kinderhüten, Nachhilfe und hinzuverdienen. Es zeigte sich schnell Träume, ein Studium und intensives Lernen lagen nicht drin.
Die Berufswahl, eine Lehre als Elektromonteur, ergab sich eher zufällig als und bewusst gewählt. Durch den Lehrer vorgeschlagen schnupperte ich und Dank meiner guten Noten wurde ich aufgenommen. Den Abschluss mit einer Ehrenmeldung verpasst ich nur knapp.
Anschliessend konnte ich mich beim Lehrbetrieb weiter hocharbeiten, durfte Lehrlinge betreuen und Ausbilden. Nachdem ich mehrere kleiner und grössere Unfälle als Folge des Zeitdruckes miterlebt hatte konnte ich vom Bereich Starkstrom in den Bereich Schwachstrom und Telefonie wechseln. Eine Anspruchsvolle und spannendere Tätigkeit mit Ausbildung von Lernenden und Kunden.
Der Besuch des Tagestechnikum als Weiterbildung war nicht finanzierbar. Damals wurde nur ein Stipendium pro Familie ausgerichtet.
Ich wurde an das Abendtechnikum verwiesen, welches ich Jahre später in Angriff nahm.
Berufliche Karriere, Weiterbildungen, Kundendienst in der ganzen Schweiz, Familie, Finanzen und eine mehrjährige, tägliche Abend Techniker-Schule war nicht unter einen Hut zu bringen. Aktives Karate, später Jiujitsu und Judo, sowie Mitinhaber eines Tonstudios welches wir nebenbei betrieben, benötigte auch seine Zeit.
Mit aufkommen der ersten Computer und industriellen Steuerungen fokussierte ich mich auf dieses Thema. C64, Schneider, Atari, Basic, Pascal , IBM PC 1 und vieles mehr war die neue Passion, welche mir Türe öffnete und mich bis heute begleitet.
Für einen Kollegen installierte ich jeweils Abends und an Wochenenden PC’s bei Kunden und schulte die Applikationen. Ein sicheres, gutes und ausbaubares Geschäft mit guten Preisen und viel Marge, sofern man Einkünfte seriös in den Ausbau und Weiterbildung statt in Ferraris und exzessiven Lebensstil investiert.
Ein Wechsel in den Bereich Gebäudetechnik und insbesondere in den Bereich der Sicherheitstechnik war der nächste Schritt. Auftragsabwicklung, AVOR, Projektleitung, Produktmanagement, Ausbildung, Kundenbetreuung und technischer Verkauf waren die Aufgaben.
Ich entschloss mich zu einer eine berufsbegleitende Ausbildung als Geschäftsführer (äquivalent Betriebswirt FHW) um betriebliche Zusammenhänge besser zu verstehen, in der Karriere vorwärts zu kommen oder mich allenfalls in eine Selbstständigkeit zu bewegen. Ein Hörsturz und Investitionsbedarf für die erste Digitalisierung, welche wir nicht stemmen wollten, führte letztendlich zur schleichenden Aufgabe des Tonstudios.